Mein schlimmstes Date: Die schlechtesten Comedy-Sketche, die ich je gesehen habe (2023)

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Menschen, die sich verabreden, passieren oft seltsame Dinge. Doch je peinlicher oder unangenehmer die Situation am Set ist, desto besser sieht es im Nachhinein oft aus. In unserer Serie dokumentieren wir Horror-Dates aus der Sicht der Betroffenen.

Lisa (34) dachte zunächst, ihr Tinder-Date sei ein netter Kerl. Doch schon bald stellt sich heraus, dass er mehr als ein Problem hat ...

Dies ist der erste Tropfen des Coronavirus.Aus Langeweile und dem Wunsch nach Abwechslung, einfach um wieder mit Fremden ins Gespräch zu kommen, haben mein Mitbewohner und ich beschlossen, unsere Konten bei einer Dating-App zu aktivieren.Ich gehe mindestens einmal pro Woche auf ein Date. Meistens bleibt er bei einer Person. Denn um ehrlich zu sein: Es ist schwierig, zu überzeugen, wenn man unzählige Male zu Jiudu geht und immer die gleiche Antwort auf die gleiche Weise erhält.

Ich muss auch sagen, dass ich damals die Erfahrung gemacht habe, dass die meisten Männer nicht so aussahen wie auf ihren Profilbildern, und wenn ich genug Begeisterung für ihr übermütiges Geschwätz zeigte, wirkte ich frech oder sogar aggressiv, wenn ich es ehrlich ausdrückte und natürlich meine Gleichgültigkeit respektvoll zum Ausdruck bringen.

Ich hätte fast aufgegeben und dann hat mir Marco geschrieben.Er schien nett zu sein und ich dachte: Na ja, noch eine Chance, noch ein Date, vielleicht werde ich angenehm überrascht sein. Mir geht es – aber nicht sehr gut. Hier ist, was ich dazu sagen werde, weil es später wichtig sein wird: Ich mag Stand-up-Comedy nicht wirklich. Vor allem heterosexuelle Weiße, die auf der Bühne versuchen, lustig zu sein.

Wenige Tage nach unserem Date stand ich an einem sonnigen, aber kalten Novembertag am vereinbarten S-Bahnhof. Ich bin etwas nervös, weil ich nicht noch einmal enttäuscht werden möchte und habe ein paar Vorschläge im Kopf, die ich nutzen kann, um den Termin bei Bedarf frühzeitig zu buchen.

Marco rannte auf mich zu und mein erster Gedanke war: Oh, er sieht gut aus, mit einem breiten Lächeln und schönen Haaren. Damals wusste ich noch nicht, dass mich sein anfänglicher Charme nur für eine Weile in Versuchung führen würde. Wir trafen den nächsten Späti und ich fragte ihn, ob er auch ein Bier möchte. Er sagte nein, da er im Allgemeinen nicht trinke. Also kaufte ich ihm ein Sprühgerät.Ich würde gerne wissen, warum er in seinen Zwanzigern beschlossen hat, überhaupt nicht zu trinken.Leider ist das in Berlin nicht sehr verbreitet, aber ich fand es immer schön, wenn die Leute leben können, ohne sich zu betrinken.

Er erzählte mir knapp, dass er viel getrunken habe. Aber es ist nicht gut für seine Gesundheit. Nicht weil Alkohol gesundheitsschädlich ist, sondern weil er um jedes zweite Bier kämpft, das er trinkt. „Oh, rote Fahne“, dachte ich. Aber irgendwie möchte ich nicht so verurteilend sein, weil er das Problem endlich erkannt und mit dem Trinken aufgehört hat. Wir gingen weiter und unterhielten uns über verschiedene Themen.Mir fiel auf, dass er mich immer wieder unterbrach und sich so schnell auf Themen einließ, dass ich nicht mithalten konnte.Manchmal passen seine Antworten überhaupt nicht zu meinen Fragen.

Als er dann wieder auf das Thema Alkohol zurückkam (aus welchen Gründen auch immer), verriet er mir, dass er zwar nicht trinkt, aber viel Gras raucht.Ein paar Joints pro Tag. Aha, ohne Lärm gibt es doch kein Leben.Als unser Gespräch immer chaotischer wurde, begann er über sein Mathematikstudium zu sprechen, nur zwei Sekunden später erzählte er mir, wie er auf einer Reise nach Indien seine Chakren gereinigt hatte. Plötzlich blieb er stehen und zeigte auf eine Parkbank: „Sollen wir da sitzen? Ich möchte etwas Marihuana drehen.“

Nachdem er diesen Joint fast in einem Atemzug inhaliert hatte, wurde sein Gedankengang plötzlich wieder klar.Marcos Gefühl, dass etwas nicht stimmte, wurde stärker. Ich denke bereits darüber nach, wie ich meinen vorsätzlichen Vorschlag respektvoll vorbringen kann, damit ich das Date so schnell wie möglich beenden kann. Ich habe es nicht mit Absicht gemacht. In diesem Moment sah Marco mir tief in die Augen und sagte, dass er sich bei mir wohl fühlen würde. (Kein Wunder, denn ich würde gerne alle seine Geschichten hören.) Tatsächlich würde er gerne Dinge ausprobieren, die er beim ersten Date nie tun würde.

Ich bekam Gänsehaut, weil ich wusste, dass ich nicht bereit war für das, was als nächstes kam."Es ist okay;" er fragte mich. Ich bin ein wenig auf der Bank ausgerutscht. Mir geht es überhaupt nicht gut. Er wollte mir etwas vortragen, weil er ein großer Stand-up-Fan ist. Werde ich diesen oder jenen Komiker kennen? Vor allem englischsprachige Komiker wären seine Vorbilder. Ich habe keine Ahnung. „Okay, kein Problem“, sagte er und wollte mir immer noch seine ersten Skizzen zeigen, aber am liebsten auf Englisch, das wäre besser. Ich wollte seine Kreativität nicht unterdrücken oder ihm ein schlechtes Gewissen machen, also sagte ich: „Okay.“

Dann fing es an und es war der schlimmste Dating-Moment meines Lebens, mit Marco und seinen Sketchen.Mit schlechtem Englisch und einem schwachen deutschen Akzent versuchte er, eine Szene nachzubilden, in der ein Freund einem anderen empfahl, eine Dating-App auszuprobieren. Der Mann, der Marko spielt, scheint zunächst begeistert davon zu sein, Profile in der App hin und her zu wischen.

Aber es endet so schnell, wie es beginnt. Marco endet damit: „Dann schrieb ich einem Mädchen eine SMS und fragte, ob sie mich ficken wollte, und sie antwortete nie.“ Ich sah Marco erwartungsvoll zu, genervt, weil ich wusste, dass noch etwas passieren würde. Auch er blickte erwartungsvoll zurück. Plötzlich wurde mir klar, dass es vorbei war, aber ich wollte sichergehen: „Ja?“ – „Ja, was denken Sie?“ fragte er mich stolz.

Das soll also die Pointe sein – was ist das eigentlich?Der ganze Sketch war überhaupt nicht lustig. Außerdem ist er sexistisch.Ich bin verwirrt. Auch hier bin ich mir ziemlich sicher, dass das die Pointe ist. Marco sah enttäuscht aus, dass ich es nicht lustig fand. Ich habe ihm ehrlich, aber sorgfältig geraten, dass er besser über einen anderen Weg nachdenken sollte. Nach weiteren sehr unangenehmen fünfzehn Minuten, in denen ich höflich mit ihm über Stand-up gesprochen und versucht habe, ihm einige Ratschläge für seine ideale Karriere als Komiker zu geben, nehme ich endlich den Mut auf, zu sagen, dass ich mich erkältet habe und es bereue, nach Hause gegangen zu sein.

Marco würde mir am nächsten Tag schreiben, wenn ich seine Skizzen zu „gruselig“ fände, weshalb ich so schnell nach Hause kam. Er verstand nicht, warum ich es nicht lustig fand, sein bester Freund würde darüber lachen. Ich beschloss, die Wahrheit zu sagen und wünschte ihm dann alles Gute. Danach machte ich eine lange Dating-Pause.